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Schulgeschichte der Grundschule Buttenwiesen

Schulgeschichte der Grundschule Buttenwiesen

Das Schulwesen in früherer Zeit

Besonders auf dem Lande sah es mit dem Schulwesen in früherer Zeit nicht besonders gut aus. Ein großer Schritt bezüglich des Unterrichts waren die um die Mitte des 18. Jahrhunderts eingeführten Normalschulen, die von allen Kindern besucht werden mussten. Der Unterricht beschränkte sich nun nicht mehr nur auf das Lesen und Schreiben, sondern wurde um das Rechnen erweitert. Außerdem wurden Geographie und Naturkunde in den Unterricht aufgenommen.
Einer dieser Normalschulen war z.B. in Lauterbach 1784 dank des Deutschen Ordens eingeführt worden.
Die sog. Winterschule begann gleich nach Martini und dauerte bis zum 1.Mai. Unterrichtet wurde von 7 Uhr morgens bis vormittags 10 Uhr und von 12 Uhr bis 15 Uhr am Nachmittag. Ab 1. Mai wurde die Sommerschule eröffnet. Sie begann bereits um 6 Uhr morgens und dauerte bis 7.30 Uhr, allerdings mussten die Kinder anschließend noch am hl. Messopfer teilnehmen.
So entstanden also im Laufe der Zeit in allen sieben ehemals selbständigen Gemeinden, die heute Ortsteile der Gemeinde Buttenwiesen bilden, Dorfschulen mit ein bis drei Klassen. Das war der Fall in Buttenwiesen, Frauenstetten, Lauterbach, Oberthürheim, Pfaffenhofen, Unterthürheim und Wortelstetten.

Pfaffenhofen vor der Renovierung

Die Entwicklung der Volksschule Pfaffenhofen

Nach dem Zweiten Weltkrieg war wie überall die Raum- und Finanzsituation äußerst angespannt. In den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurden zwei neue Schulhäuser im unteren Zusamtal errichtet, eines in Pfaffenhofen im Jahre 1962 –1964 mit drei Schulsälen, einem Gymnastikraum und einer Schulküche, sowie eines in Lauterbach, das 1967 mit vier Schulsälen und zwei Fachräumen bezogen werden konnte.
Bedingt durch die Schulreform im Jahre 1969 wurde jedoch notwendig, die Kinder in Jahrgangsklassen zu unterrichten. Deshalb wurde 1969 der Schulverband der Volksschule Pfaffenhofen gegründet, der alle sieben Gemeinden der Region einschloss. Obwohl an allen Orten des Verbandes eine Schule stand, die älteste aus dem Jahre 1807, die neueste aus dem Jahr 1967, mussten 73% unserer 637 Kinder mit drei Schulbussen zur Schule gebracht werden. Der Montag war für die ersten und zweiten Klassen unterrichtsfrei, um den Grundschullehrkräften die Möglichkeit zu geben, in den oberen Klassen ihre fehlenden Stunden ableisten zu können. In den einzelnen Schulhäusern herrschte drangvolle Enge, teilweise fand der Unterricht in Kellerräumen statt. Verwaltungsräume wie Lehrerzimmer, Rektorat, Sekretariat, Bibliothek, Registratur u.ä. standen zum Teil überhaupt nicht zur Verfügung.

Lauterbach vor der Renovierung

Eine wesentliche Veränderung ergab sich mit dem Schuljahr 1973/74. Im Rahmen der Zentralisierung der Volksschuloberstufe wurden zu dieser Zeit die 7. – 9. Schülerjahrgänge der neuneugegründeten Hauptschule in Wertingen zugeschlagen. Räumliche Auswirkungen zeigte dieser Einschnitt in der Schulgeschichte jedoch erst fünf Jahre später. So lange mussten nämlich die Schüler der Teilhauptschule II noch hier unterrichtet werden, weil der Neubau in Wertingen erst 1978 bezugsfertig war.
Dann aber änderte sich so manches, denn die Schulhäuser in Frauenstetten, in Oberthürheim und in Wortelstetten wurden aufgelöst und es gab „nur“ noch drei Außenstellen.

Pfaffenhofen nach der Renovierung

Modernisierung

Ab 1990 wurde eine Modernisierung unserer Bildungseinrichtungen für unumgänglich gehalten. So wurden vom Gemeinderat eine Generalsanierung und Neubau für Pfaffenhofen beschlossen, in Lauterbach sollte das Haus ebenfalls gründlich saniert und das danebenliegende Gebäude des ehemaligen Kindergartens in den Schulkomplex mit eingegliedert werden. So entstanden in mehreren Bauabschnitten von 1992 bis 1996 mit einem Kostenaufwand von knapp 10 Mill. DM Schulsäle, Funktionsräume und Verkehrsflächen, die den Erfordernissen der heutigen Zeit voll entsprechen. Die beiden Außenstellen in Buttenwiesen und Unterthürheim konnten mit Vollendung der Baumaßnahmen ebenfalls endgültig stillgelegt werden, so dass die Kinder unserer Gemeinde nunmehr in zwei modernen Schulgebäuden unterrichtet werden.

Lauterbach nach der Renovierung

Jüngste Vergangenheit

Nach der Auflösung der Teilhauptschulen in Bayern wurde die VS Pfaffenhofen eine reine Grundschule, die alle ihre Klassen und Kinder der Großgemeinde Buttenwiesen im Schulhaus Pfaffenhofen vereinte. Das Gebäude in Lauterbach wurde Außenstelle der Hauptschule Wertingen und beherbergte von nun an die Kinder der 5. und 6. Klassen aus dem Raum Buttenwiesen.
Der 1. August 2009 war ein großer Tag für die Schule, denn sie bekam von der Regierung von Schwaben den Namen Ulrich-von-Thürheim-Grundschule Buttenwiesen verliehen. Dieses Ereignis wurde mit einem großen mittelalterlichen Schulfest am 15. Mai 2010 gebührend gefeiert.

Chorklasse
Seit dem Schuljahr 2016/2017 wird eine der 1. und 2. Klassen als Chorklasse geführt. Hier steht die musische Erziehung, vor allem das gemeinsame Singen, im Vordergrund und wird durch zwei zusätzlich Unterrichtsstunden ermöglicht.

Sinusschule
Nach dem hervorragenden Abschneiden beim Mathematikwettbewerb des Bezirks Schwaben – 1. Platz im Jahr 2015 und 2. Platz im Jahr 2017 – lag es nahe, unsere Schule als Sinusschule anzumelden. Die Bewerbung wurde sofort akzeptiert und so steht nun im Schuljahr 2017/2018 der Umgang mit kreativen, guten Aufgaben im Mathematikunterricht im Blickfeld.

Prädikat „Chor ist Klasse!“
Am 1. Juli 2019 wurde der Schule das Prädikat im Rahmen einer Feierstunde im Rokokosaal der Regierung von Schwaben von Regierungspräsident Dr. Erwin Lohner verliehen. Chorklassenlehrerin Elisabeth Havelka, Rektor Michael Bachmaier und Bürgermeister Hans Kaltner nahmen die Urkunde stolz in Empfang.